Am 6. September hat unser erstes Straßenfrühstück stattgefunden.
Mehr als 50 Frühstücker/-innen sind gekommen!
Es gab viele Gespräche, viele lächelnde Gesichter und auch viele Aha’s darüber, wer hier so alles wohnt – und wie lange auch schon! – ohne dass man es bisher wusste.
Vier aneinander grenzende private Parkflächen waren uns von den Mietern derselben zur Verfügung gestellt worden (herzlichen Dank dafür!), so dass wir wirklich genug Platz hatten. Das „Buerger’z“ (Restaurant, Café und Catering im Deutzer Bürgerzentrum) hat uns Bierbänke und -tische ausgeliehen. Kaffee, Tee, Zucker, Milch haben wir Organisator/Innen bereit gestellt. Brot, Belag, Obst usw. haben die Nachbar/Innen für sich und für noch eine weitere Person mitgebracht, so dass auch für spontane Gäste genug da war.
Die mit dem gemeinsamen Frühstück begonnenen Kontakte wollen wir nun bei einem regelmäßigen Stammtisch jeweils am letzten Donnerstag des Monats im Bistro des Bürgerzentrums pflegen. Neue Nachbar/Innen oder solche, die zum Frühstück nicht konnten, sind herzlich eingeladen, dazu zu kommen.
Der erste Stammtisch hat bereits stattgefunden, und das zarte Pflänzchen Nachbarschaft beginnt bereits Früchte zu tragen:
Eine Nachbarin hat eine Gartenbank auf ihre mit Beeten und Pflanzkübeln geschmückte Parkfläche gestellt, damit es in der Arnoldsstraße einen Ort gibt, wo man auch mal sitzen und klönen kann. Einige haben es schon ausprobiert und gut gefunden! Und es gibt Ideen einiger Nachbar/Innen, zusammen zu wandern oder sich auch zu einem (Vor-)Leseabend zu treffen.
So entsteht mehr Vertrauen und mit der Zeit kann sich die Vision verwirklichen, die einige von uns haben: die „Mehrgenerationen-Straße“!
Dahinter steht der Gedanke, dass nicht wenige Menschen sich überlegen (müssen), wie es in der Zukunft mit ihrem Leben weitergehen soll. Die Kinder sind aus dem Haus, man wird älter, man möchte aber nicht vereinsamen, und für das oft diskutierte Mehrgenerationenhaus fehlt das Geld oder/und man weiß auch nicht, mit welchen Personen soll man dieses Projekt wagen?
Gleichzeitig ist alles in der Straße da, in der man wohnt! Es gibt bezahlbaren Wohnraum, es gibt Singles, Paare, Familien mit Kindern, es gibt solche mit weniger und solche mit mehr Geld, es gibt Alte und Junge. Was fehlt, sind die Beziehungen zwischen uns, die Gelegenheiten, sich auszutauschen, etwas gemeinsam zu machen und dadurch Barrieren ab- und Vertrauen aufzubauen.
Und das Schöne: nicht jede/r muss diese Vision teilen, um in unserer Lebendigen Nachbarschaft mitmachen zu können! Jeder bringt sich so weit ein, wie er möchte, für jeden ist das Richtige und im richtigen Maß da!
In diesem Sinne: Jeder Straße ihre Gartenbank, jeder Straße ihre Nachbarschaft!